Klimawandel bedroht Biodiversit?t europ?ischer Binnengew?sser Sonntag, 10. September 2017
Studie unter Leitung einer Wissenschaftlerin der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück in der Fachzeitschrift ?Global Change Biology“ publiziert
(Osnabrück, 10. September 2017) Die Widerstandsf?higkeit europ?ischer Binnengew?sser gegenüber dem Klimawandel ist erschreckend gering. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die unter der Leitung von Professorin Dr. Danijela Markovic-Bredthauer von der 新老虎机平台,最新老虎机 Osnabrück durchgeführt und jetzt in der renommierten internationalen Fachzeitschrift ?Global Change Biology“ ver?ffentlicht wurde.
?Unsere Studie zeigt, dass die artenreichen Balkanseen Ohrid und Prespa gegenüber dem Klimawandel europaweit die empfindlichsten Binnengew?sser sind“, so Markovic-Bredthauer. Ohrid ist mit über einer Million Jahre der ?lteste See Europas und zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Anzahl von über 200 endemischen, also nur dort verbreiteten Arten aus. Als Lebensraum für Sü?wasserarten decken Binnengew?sser weniger als einen Prozent der Erdoberfl?che ab, beheimaten dabei aber fast 45 Prozent aller Fische und etwa 25 Prozent aller Weichtiere.
Um die Auswirkungen des Klimawandels exakt benennen zu k?nnen, erforschte Markovic-Bredthauer in einem internationalen Team die Klimawandel-Vulnerabilit?t, also die Anf?lligkeit, aller europ?ischen Binnengew?sser. Die Studie basiert auf der Analyse dreier Messdimensionen: Die Exposition behandelt die Frage, inwieweit sich die zukünftigen Umgebungsbedingungen ?ndern werden; die Sensitivit?t prognostiziert, in welchem Ma?e die Binnengew?sser beziehungsweise die Arten auf den Klimawandel reagieren k?nnten und die Anpassungsf?higkeit untersucht die M?glichkeiten der Lebensraumadaption bedingt durch die Folgen des Klimawandels.
Auf diese Eigenschaften hin wurden alle europ?ischen Einzugsgebiete und mehr als 1.600 Sü?wasserarten untersucht, darunter Pflanzen, Fische, Weichtiere, Libellen, Amphibien, Krebse und Schildkr?ten. Die Ergebnisse der Studie zeigen ganz deutlich, dass mehr als 500 der 18.783 untersuchten Binnengew?sser sehr anf?llig für den Klimawandel sind. Das derzeitige europ?ische Schutzgebietsnetz umfasst jedoch nur weniger als 25 Prozent der am st?rksten vom Klimawandel gef?hrdeten Binnengew?sser.
Binnengew?sser und Sü?wasser-Biodiversit?t sind wertvolle natürliche Ressourcen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Insbesondere für die ?ffentliche Wasserversorgung, die Bew?sserung von landwirtschaftlich genutzten Fl?chen und für industrielle Produktionsprozesse sind sie essenziell. ?Aufgrund der überm??igen N?hrstoffeintr?ge und Umleitungen gro?er Wassermengen für landwirtschaftliche Nutzungen, befinden sich viele Binnengew?sser bereits in einem kritischen Zustand. Es sind aber vor allem die Gew?sserverbauungen und D?mme, die die F?higkeit der Tiere, den Klimawandel erfolgreich zu bew?ltigen, verhindern, weil sie h?ufig unüberwindbar sind“, kritisiert Markovic-Bredthauer. ?Der Klimawandel wird diese aktuellen Bedrohungen weiter versch?rfen“. Die Ergebnisse der Studie sollen bei der Entscheidung helfen, welche der Binnengew?sser eine Klimaschutz-Management Strategie am dringendsten ben?tigen, so die Expertin.
Die Vulnerabilit?tsstudie bildet die Grundlage für das n?chste Forschungsvorhaben der Wissenschaftler. Im Fokus stehen nun die gef?hrdeten Balkanseen Ohrid und Prespa. Im Rahmen des EU Forschungsprojektes ?Ecopotential“ und eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gef?rderten Projektes fokussiert sich die Arbeitsgruppe um Markovic-Bredthauer auf die Entwicklung mathematischer Modelle für die Wasserqualit?t beider Seen. ?Unser Anliegen ist es insbesondere, die Erhaltung der Sü?wasser-Biodiversit?t in Europa zu unterstützen“, betonte Doktorand Oskar K?rcher. Die Ergebnisse der Studie ?Vulnerability of European freshwater catchments to climate change“ sind nachzulesen in der Fachzeitschrift ?Global Change Biology“.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Danijela Markovic-Bredthauer
Telefon: 0541 969-2033
E-Mail: d.markovic-bredthauer@hs-osnabrueck.de